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Cat Food

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Heute möchte ich ein Thema ansprechen, das nur am Rande etwas mit „Food“ zu tun hat, mir seit einigen Jahren aber sehr am Herzen liegt: artgerechte, natürliche Katzenernährung. Seit nunmehr fast 17 Jahren halte ich Katzen und – zugegeben – auch ich habe früher gedankenlos Fertigfutter aus dem Supermarkt gefüttert. Heute weiß ich es besser. Heute wird gebarft.

Spätestens seit Hans-Ulrich Grimms Buch „Katzen würden Mäuse kaufen“ wissen wir, was die Tierfuttermittelindustrie unter Etiketten wie „Zarte Pute in Sauce“, „Feines Lachsfilet und Karotte“ oder „Rinderragout mit Pastinake“ wirklich verbirgt. Hinter solch wohlklingenden Menüs steckt in der Regel keineswegs wirkliches Fleisch, sondern vielmehr äußerst minderwertiger Müll wie Schlachtabfälle, Hörner, Federn, Fell, Hufe, Skelett, Darminhalt, Borsten und darüber hinaus auch erhebliche Mengen pflanzlicher Anteile sowie Kohlenhydrate. Katzen sind jedoch von Natur aus reine Fleischfresser, die keinerlei Kohlenhydrate in ihrem Futter benötigen, dafür aber große Mengen an hochwertigen Proteinen. Doch diese sind teuer, weshalb man sie in industrieller Fertignahrung häufig vergeblich sucht.

Insgesamt bedeutet das, dass industrielles Fertigfutter für Katzen oft große Mengen an Stoffen enthält, die sie nicht brauchen und die den Organismus, die Verdauung und den Stoffwechsel somit stark belasten. Gleichzeitig enthält das Fertigfutter jene Stoffe nicht, die die Katze eigentlich bräuchte, nämlich hochverdauliche Proteine. Ob Fertigfutter und hier insbesondere Trockenfutter demnach als artgerechte Nahrung einzustufen ist, ist daher in vielen Fällen äußerst fragwürdig. Naturnah ist es durch die starken Verarbeitungsprozesse in jedem Fall nicht mehr. Der Preis ist im Übrigen kein Anhaltspunkt für die Qualität eines Futters. Selbst Marken, die als sog. „Premiumfutter“ nicht selten auch in Tierarztpraxen zu teilweise horrenden Preisen vertrieben werden, sind inhaltlich meist kaum hochwertiger als günstiges Futter aus dem Discounter.

Eine dauerhafte Ernährung mit derart minderwertigen Inhaltsstoffen bleibt natürlich nicht ohne Folgen: Viele u. a. ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten, die auch Menschen erleiden, wie Diabetes, Übergewicht, Nierenkrankheiten, Allergien, Verdauungsstörungen, Zahnerkrankungen und Unverträglichkeiten treffen seit Einführung der industriellen Fertignahrung zunehmend auch immer mehr Katzen.

Doch glücklicherweise gibt es eine Gegenbewegung, die das naheliegendste dagegenhält, nämlich: Katzenfutter einfach selbst herzustellen. Und zwar ausschließlich aus den Bestandteilen, die Katzen benötigen und die keine minderwertigen, billigen Füllstoffe oder Abfälle enthalten. Kurz: BARF. Unter BARF versteht man „bones and raw food“ bzw. „biologisch artgerechte Rohfleisch-Fütterung“.

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Barfer nutzen vorwiegend Muskelfleisch, Innereien, manchmal auch Knochen und Fisch als Grundlage der Katzennahrung. Allerdings ist es nicht damit getan, pures Fleisch zu füttern. Dazu kommen die sog. „Supplemente“ (z. B. Blutmehl, Eierschalenmehl, Seealgenmehl, Salz, Taurin), denn dem Fleisch fehlen natürlich noch Mineralstoffe und Spurenelemente. Es erfordert schon einen gewissen Aufwand, sich über Hintergründe und Vorgänge beim Barfen zu informieren. Bei falsch zusammengestelltem Barf drohen ernsthafte Mangelerscheinungen bzw. Überdosierung und die jeweiligen Folgeerkrankungen. Doch gerade das Internet bietet mittlerweile umfassende Möglichkeiten, sich fundiert und belegt schlau zu machen:

Eine sehr empfehlenswerte Seite hierfür ist Savannah Cats.

Auch die Seite Katzenfieber bietet eine Fülle an Informationen.

Spezielle Internetforen wie www.einfach-barf.de geben Barf-Einsteigern sowie -Fortgeschrittenen die Gelegenheit, sich mit erfahrenen Barfern auszutauschen. Dort erhält jeder Hilfestellung bei Fragen, insbesondere wenn es aufgrund von Erkrankungen notwendig ist, die Katze mit einer speziellen Diät zu ernähren. Durch sorgfältig zusammengestellte Rezepte ist es in manchen Fällen sogar möglich, erkrankte Tiere ganz ohne belastende Medikamente gesund einzustellen. Eine große Hilfe dabei stellt ein Katzenfutterrechner dar; ein Berechnungstool, das es jedem ermöglicht, ausgewogene Futterrationen individuell nach dem Bedarf der eigenen Katzen zu mischen.

Die Vorteile einer Futterumstellung auf Barf sind meist bereits nach wenigen Wochen sichtbar. Aus eigener Erfahrung kann ich von folgenden positiven Auswirkungen berichten:

• Kostenersparnis (je nach Fleischsorte und Futtermenge 0,50–1,00 EUR pro Tag)
• glänzenderes, glattes Fell
• saubere, weiße Zähne mit geringer Zahnsteinbildung
• weniger und kleinere feste, nahezu geruchlose (!) Ausscheidungen im Katzenklo
• kaum Fellverlust, kein lästiges Haaren mehr
• Verschwinden zuvor chronischer Symptome (Kinnakne, Flatulenzen)

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